Mist gebaut!

Wenn am Bau alles schiefgeht, schlägt die Stunde von Sachverständigen wie Malte Oelze. Im Wirtschaftsmagazin brand eins spricht der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige der Hamburgischen Architektenkammern über seine Erfahrungen bei der Überwachung der Bauausführung. Dabei nimmt er kein Blatt vor dem Mund und vertritt klare Positionen. Auch wenn wir damit nicht immer einverstanden sind (über die Empfehlung, am besten einen Altbau zu kaufen, statt neu zu bauen, lässt sich trefflich streiten) liefert das Interview interessante Perspektiven auf den „ganz normalen Wahnsinn Baustelle“.

Malte Oelze, 66, hat an der TU Berlin Architektur studiert und als freier Architekt im In- und Ausland gearbeitet. Im Gespräch mit der brand eins plaudert Oelze aus 35 Berufsjahren als Bausachverständiger.

Er wundert sich über die große Naivität, mit denen Bauherren ihre Vorhaben angehen würden. Viele ließen sich „mit einem Grundriss in Din A4-Format“ abspeisen. Streitigkeiten über Mängel seien da vorprogrammiert. Des Weiteren philosophiert er über den Mangel als solches („es gib keine verdeckten Mängel, nur unentdeckte“) und über Baumängel, die es früher gar nicht gegeben habe. Beispielsweise würden die Binnengeräusche eines Hauses aufgrund von Wärmedämm-Verbundsystemen und Dreifachverglasung heute lauter wahrgenommen werden.

Nach konkreten Beispielen gefragt, schildert er den Fall einer Familie, die sich einige Monate nach Einzug ins Eigenheim über den Fäkaliengeruch wunderte. Am Ende stelle sich heraus, dass der Anschluss an das Abwassernetz fehlte. Und schließlich berichtet er über die abenteuerlichen Aspekte seines Berufes und warum er heute kein Dach mehr ohne Begleitung betritt.

Auch wenn viele Inhalte für Baurechtsexperten nicht neu sind, und wir nicht alle Positionen des Sachverständigen teilen, empfehlen wir Ihnen das vollständige Interview auf brand eins online zu lesen. Eines können wir garantieren: Lesespaß!